Philosophie
„Hunde zu lieben bedeutet, das beste und sicherste zu lieben, was wir Menschen haben.“
Madeleine Capsal
Mein Ansatz
Der Hauptschlüssel meiner Herangehensweise ist das Verstehen – sowohl des Hundes als auch unser selbst.
Hunde kommunizieren vor allem über Körpersprache und Gerüche.
Als Menschen können wir uns kaum der geruchlichen Kommunikation bedienen, da unser Geruchssinn dafür nicht gut genug entwickelt ist. Dennoch sollten wir uns dieser für uns verborgenen Welt bewusst sein, die das Verhalten unserer Hunde immer und für uns teils unerwartet beeinflusst.
Die Körpersprache dagegen können wir sehr wohl einsetzen, um unseren Hund zu verstehen und mit ihm zu sprechen. Zu lernen, die kleinsten Veränderungen im Ausdruck des Körpers wahrzunehmen, erlaubt es uns, rechtzeitig und angemessen zu reagieren. Auch gibt uns die Beobachtung der Körpersprache unseres Hundes Informationen über uns selbst: manchmal sagt unser Körper etwas anderes, als was wir gerade in Worten aussprechen und die Reaktion des Hundes kann uns darauf aufmerksam machen. So lehren die Hunde uns, bewusst zu sein und klar zu kommunizieren.
Entscheidungsträger unter Hunden haben es selten nötig, Körperkontakt oder gar Gewalt einzusetzen, um sich verständlich zu machen. Sie arbeiten mit mentaler Präsenz. Diese mentale Präsenz, dazu Friedfertigkeit, Gelassenheit und Klarheit machen einen Entscheidungsträger aus.
Wollen wir ein Entscheidungsträger für unseren Hund sein, sind dies also die Kompetenzen, die wir brauchen. Außerdem müssen wir ehrlich sein. Hunde sind das natürlicherweise; sie können nicht etwas anderes sagen, als was sie denken.
Im Gegensatz dazu überleben wir Menschen in unserer Gesellschaft durch die Fähigkeit zu „Lügen“ und „So zu tun als ob“. Wir tun so, als ob wir jemand anderes wären, um an Ansehen zu gewinnen, mehr Geld zu verdienen, um gemocht zu werden und aus vielen anderen Gründen mehr. In Folge dessen wissen wir oft nicht mehr, wer wir wirklich sind.
Doch die Hunde sehen uns so, wie wir sind und sie spüren unsere Stimmung. Friedfertigkeit vorzutäuschen, während wir innerlich wegen einem vorangegangenen Streit kochen, bringt nichts. Der Hund wird auf das reagieren, was er spürt und uns so eine ehrliche Rückmeldung über unseren inneren Zustand geben. Daher sind die Hunde eine sehr wertvolle Hilfe, um wieder zu lernen, authentisch zu sein und unsere inneren Kompetenzen zu leben.
Meine Arbeit besteht darin, Dich darin zu begleiten, diese Kompetenzen zu finden. Jeder Mensch und jeder Hund ist einzigartig. Deswegen habe ich keine funktionelle Methode, der ich nach Lehrbuch folge. Ich mische das, was ich bei Maja Nowak gelernt habe, mit dem aktuellen Wissen über Verhaltenskunde und Lerntheorie. Dabei lasse ich mich auf jedes Mensch-Hund-Team mit seinen einzigartigen Qualitäten ein und zeige individuelle Wege auf.
Menschwerdung im Spiegel des Hundes
Es gibt Hunde, die uns tragen, und Hunde, die an uns rütteln. Tragende Hunde unterstützen uns mit ihrer Gegenwart, sind einfach da und machen keine „Probleme“. Ein Hund, der rüttelt, stellt dagegen unsere Gewohnheiten und Gewissheiten in Frage - Hunden gegenüber aber vor allem gegenüber uns selbst. Wir finden immer den Hund, den wir brauchen. Die Ankunft eines Hundes, der an uns rüttelt, bedeutet immer auch, dass wir bereit zu innerem Wachstum sind.
Wir Menschen tragen fast alle Masken; wir haben sie früh erschaffen, um uns anzupassen, weil man uns gesagt hat, dass wir so sein müssten, weil wir einem gesellschaftlichen Ideal folgen wollen, um geliebt zu werden und aus so vielen anderen Gründen. Es sind gute Gründe und zu dem Zeitpunkt, in dem wir die Masken zum ersten Mal aufsetzten, waren sie notwendig. Doch heute hindern sie uns daran, frei und authentisch zu sein.
Hunde, die an uns rütteln, machen uns auf diese Masken aufmerksam. Ein Hund, der immer wieder Grenzen testet, kann eine tief verborgene Wut zum Ausbruch bringen, und wenn unser Hund jagen geht und uns allein im Wald lässt, kann das starke Gefühle der Ohnmacht und des Verlassen-Seins wecken. Diese Hunde wecken Gefühle wie Angst, Wut, Scham und Trauer in uns und meist wissen wir nicht, wie wir damit umgehen können. Wir versuchen, den Hund zu verändern, sein Verhalten zu stoppen, um diesen unangenehmen Emotionen nicht ausgesetzt zu sein. In aller Regel funktioniert das nicht; der Hund nimmt hier so etwas wie die Rolle eines Wegweisers ein. Und es hat noch nie geholfen, einen Wegweiser herumzudrehen oder ihn zu zerbrechen, weil uns die Richtung, in die er zeigt, nicht gefällt...
Was wir tun können, ist genau hinzuschauen, was der Hund in uns auslöst und zu lernen, es zu akzeptieren. Dann kann der Hund aufhören, uns diese Richtung zu weisen. Es geht nie darum, etwas verschwinden zu lassen, sondern immer darum, zu integrieren, zu transformieren. Wie bei Energie auch können wir nichts neues erschaffen oder altes zerstören, sondern nur umwandeln...
Hunde beurteilen uns nicht, sie spiegeln uns nur, was sie wahrnehmen. Deshalb lassen wir uns so von ihnen berühren und vertrauen ihnen. Wenn wir dem Wegweiser folgen, den unsere Hunde uns jeden Tag zeigen, Schritt für Schritt, finden wir unser Selbst im Sein.
Ich lade Dich ein zu entdecken, was Dein Hund Dir zeigen möchte.